Das Mapinguari

Inmitten des Amazonas-Gebietes erzählen sich die Angehörigen des Indianerstammes der Cario abenteuerliche Geschichten über ein seltsames großes Tier, das versteckt und nachtaktiv in den dunklen Tiefen des Regenwaldes hausen soll. Die Legenden beschreiben das Mapinguari als etwa 2 meter groß, wenn es auf seinen Hinterbeinen steht. Es ist dicht mit rötlichem Fell bedeckt und soll einen fauligen Geruch verströmen.
 

Der Ornithologe David Oren vermutet, dass sich dahinter eine Art von bodenlebendem Riesenfaultier verbirgt. Fossilien derartiger Riesenfaultierarten wie dem Megatherium oder dem Mylodon wurden auch auf dem Gebiet Südamerikas gefunden. Das Mylodon ist allerdings nach gängiger Lehrmeinung seit mindestens 8.500 Jahren ausgestorben. Mumifizierte Reste eines Mylodons die 1896 in der Ultima Esperanza Höhle in Chile gefunden wurden zeigen rauhes gelbliches Fell. In die Haut waren kleine Knöchelchen eingelagert, die wohl als Schutz vor Raubfeinden gedient haben.
 

David Oren ist nicht erste, der vermutet dass Riesenfaultiere bis heute überlebt haben könnten. Bereits um 1890 herum hat der Argentinische Forscher Ramon Lista ein großes unbekanntes Tier beschrieben, das er beim Jagen in Patagonien gesehen haben wollte (nun sind der Amazonas und Patagonien allerdings eine Ecke voneinander entfernt). Lista versuchte das Tier zu töten, allerdings zeigten seine Schüsse keine Wirkung und das Tier konnte flüchten.
Der Paläontologe Florentino Amaghino, der zuvor schon Berichte von Indianern über seltsame Wesen in Patagonien gesammelt hatte, hörte von Listas Bericht und verglich diesen mit den Indianischen Legenden, die ebenfalls davon berichteten, das diese Wesen ein solch harte und zähe Haut hätten, das Pfeile kaum Schaden anrichteten. Amehino vermutete daher eine Gattung von bodenlebendem Riesenfaultier aufgrund dessen knorpeliger Haut, dem er zur Ehren Listas den Namen „Meomylodon listai“ gab.
 

Ebenfalls in der Annahme, das das Mylodon doch noch nicht ausgestorben sei, führte der englische Forscher Hesketh Pritchard 1902 eine Expedition nach Patagonien, kehrte jedoch ohne Erfolg nach England zurück.

 

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