Zur Situation der Menschenrechte:

 

- moderne Sklaverei:

Man sollte meinen Sklaverei gäbe es nicht mehr, aber dem ist nicht so. In vielen Ländern der dritten Welt lebt sie in der einen oder anderen Form fort. In einer besonders klaren Form hat sich die Sklaverei in Mauretanien, einem Nordwestafrikanischen Land am Rande der Sahelzone erhalten. Mauretanien ist ein Einparteienstaat, der seit seiner Unabhängikeit von Frankreich 1960 von der Mauretanischen Volkspartei regiert wird.

"Frag Fatma nicht, wie alt sie ist. Sie weiß es nicht. Ebensowenig kann Sie sagen, wieviele Kamele und Kühe sie täglich hüten muß. Zahlen sind ihr fremd."

Die junge Frau kauert vor einem Stall und ihren Blick gesenkt. Sie ist "abd", was in der Sprache Mauretaniens Sklave bedeutet. Menschenrechtsorganisationen schätzen, daß mindestens 90.000 Menschen im ca. 1,5 Millionen Einwohner zählendenden Mauretanien "abd" sind.

Sklaven sind Menschen, und doch wieder nicht. Sie gehören sich nicht selbst. Ihr Leben liegt in der Hand eines Sklavenhalters. Er kann sie verkaufen, mißhandeln oder auch töten.

Sklaven sind wie eine Gegenstand - nicht viel mehr als ein Stück Vieh oder ein Stück Land.

Die Sklaverei wurde zwar 1956 von der UN geächtet, aber ihren jüngsten Berichten zufolge existiert sie noch immer in mindestens 42 (!) Ländern. Nach einem Bericht des US-Nachrichten-magazins "Neewsweek" werden heute weltweit 100 Millionen Menschen von anderen in Besitz genommen, verkauft und zur Arbeit gezwungen.

Wenn ein Mensch leben muß wie Fatma, träumt er nicht von der Freiheit. Ihre Mutter war Sklavin, genauso wie Ihre Großmutter. Niemand aus ihrer Familie kann sich an Zeiten erinnern, als sie noch Herr ihrer selbst waren. "Gott schuf mich ein Sklave zu sein, genauso wie er ein Kamel als Kamel schuf" sagt Fatma.

Wer seit Generationen in Knechtschaft leben muß, wird lethargisch, stellt keine lästigen Fragen mehr, und denkt auch nicht daran davonzulaufen. Deshalb ist es nicht notwendig Menschen die seit Generationen "abd" sind, die Füße in Ketten zu legen.

Sie denken nicht daran zu fliehen oder zur rebellieren, deshalb können ihre arabischen Herren nachts auch ohne Pistole unter dem Kopfkissen schlafen.

Der Sklavenhandel in der heutigen islamischen Republik Mauretanien begann lange bevor Kolumbus Amerika entdeckte. Schon vor Jahrhunderten stießen arabische Reiterstämme nach Westafrika vor, um die dort ansässige schwarze Bevölkerung zu islamisieren und zu versklaven. Seitdem muß ein großer Teil dieser Menschen ihnen als Viehüter, Wasserträger, Ammen und Köche dienen.

Offiziell wurde in Mauretanien die Sklaverei 1980 (!) abgeschafft, in der praxis besteht sie aber bis heute fort. Als Rechtfertigung dient den arabischen Sklavenhaltern vor allem der Koran, der - so wie die Bibel - nichts gegen Sklaverei einzuwenden hat.

Die Grundherren verlangen von der Regierung eine Entschädigung für die Freilassung eines Sklaven. Die Regierung in Nuakschott weigert sich jedoch dies zu tun, und hat auch weder die Mittel noch den Willen um ein Verbot durchzusetzen. So bleibt alles beim alten.

 

Andere bekannte Fälle von "moderner" Sklaverei:

- Im März 98 verhaftete die deutsche Polizei in Köln eine rumänische Bande die über 100 rumänische Kinder in Deutschland zu Diebstählen gezwungen hat.

Der Leidensweg der Kinder begann fast immer im rumänischen Tasi. Bandenchefs rekrutierten sie in Kinderheimen oder kauften sie den Eltern ab. Sie wurden dann in Busladungen nach Polen verfrachtet um dort Ihre "Ausbildung" zum Taschendieb zu erhalten.

In Deutschland angekommen wurden die Kinder dann in Kleinbussen in die Innenstädte gefahren um ein festgelegtes Plansoll zu erfüllen: mindestens 2000,- bis 3000,- DM zu erbeuten. Lag die Beute darunter gab es Prügel. Einem Kind wurde dabei z.B. mit einem Baseballschläger auf die Beine geschlagen, so daß es humpelte, um es danach gleich wieder zum stehlen zu schicken.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand wurde auch ein Kind nach einem fehlgeschlagenen Fluchtversuch ermordet.

- In Indien sind in der Seidenherstellung fast 20 Millionen Zwangsarbeiter beschäftigt.

- In Pakistan müssen ca. 12 Millionen Zwangsarbeiter in Ziegeleien, Zigarettenfabriken und Steinbrüchen schuften.

- In Brasilien plagen sich mindestens 1,3 Millionen Arbeiter ohne Lohn ab.

- In Burma (Myanmar) werden von den Behörden ganze Dorfgemeinschaften zu wochenlanger, unbezahlter Arbeit gezwungen. Auf die internationalen Proteste reagierte die Burmesische Regierung gelassen. Es gäbe gar keine Zwangsarbeit, statt dessen "bemühen sich die Bürger darum, die Infrastruktur des Landes zu verbessern".

- In der Volksrepublik China werden entlassene Sträflinge zu fortgesetzter Arbeit in der Gefängnisindustrie gezwungen. In der chinesischen Provinz Szechwan (Sezchuan) werden jährlich bis zu 10.000 Frauen und Kinder entführt und nach Thailand als Prostituierte verkauft.

- In Hongkong wurde vor drei Jahren (also noch vor Rückgabe der Kronkolonie an Rotchina) der Bau des größten und modernsten Flughafens der Welt mit dem Leben vieler Arbeiter bezahlt. Sie mußten sich regelrecht totschuften um die Zeitpläne einzuhalten.

In Asien wird dieses "Kontraktarbeit" genannt, ein Euphemismus für Zwangsarbeit. Kontraktarbeit bedeutet, daß Menschen, die in wirtschaftliche Not geraten sind, eine Weile ihre Arbeitskraft zur Tilgung ihrer schulden unter den oft miserabelsten Bedingungen verkaufen.

Da der Kontraktarbeiter trotzdem laufende Kosten hat, gerät er häufig in eine Schuldenfalle, und damit in dauerhafte Abhängigkeit zu seinem Auftraggeber.

- In Afrika, z. Bsp. im Senegal, Benin und Gabun werden oftmals Kinder von Ihren Eltern verkauft und ohne Lohn und Ausbildung zur Arbeit gezwungen.

Im Frühjahr 2001 gaben die Hilfsorganisationen "Terre des hommes" und Unicef bekannt, das sich auf dem Schifft "MV Etireno" vor der Küste Gabuns eventuell Kindersklaven aufhalten würden. Daraufhin erschien der Fall des Sklavenschiffes "Etireno" in den Medien.

- Im Sudan herrscht seit Jahren ein Bürgerkrieg zwischen dem von Arabern bewohnten Norden und dem von christlichen und animistischen Negerstämmen bevölkerten Süden. Da die islamistische Regierung in Karthum mittlerweile völlig Pleite ist, werden Offiziere und Soldaten zum Teil mit Kriegsfangenen "bezahlt".

- Zum Bau moderner Elektronische Bauteile wird das Metall "Coltan" benötigt. Vor allem zur Herstellung von Handys wird Coltan gebraucht, da sich nur damit bestimmte Bauteile so ummanteln lassen, daß Handys immer und überall funktionieren. Im Kongo (ehemals Zaire)  werden ca. 65% des weltweiten Coltan-Bedarfes abgebaut. von den ca. 120.000 Menschen die schätzungsweise im Coltan-Tagebau arbeiten sind ca. 60.000 - 80.000 Sklaven des Mayi-Mayi-Stammes in dessen Gebiet die meisten Coltan-Vorkommen liegen. Die Mayi-Mayi kamen vor ein paar Jahren auf die Idee Angehöriger anderer Stämme entlang der Wege Ihres Territoriums aufzulauern und in die Bergwerks-Gruben zu prügeln. Die Arbeiter in den nicht von den Mayi-Mayi kontrollierten Gruben sind Kriegsgefangene der diversen Armeen die den Ostteil des Kongos kontrollieren. Nach dem Bürgerkrieg der zum Sturz des langjährigen Diktators Mobuto führte hatte der neue Diktator Kabila nicht die Machtmittel um den rohstoffreichen, aber extrem unzugänglichen Osten und Südosten des Landes zu kontrollieren. Was dazu führte das anarchistische Zustände herrschten und die Armeen der Nachbarländer Ruanda und Simbabwe einmarschierten. So ist der Abbau des Coltans momentan die größte Einnahmequelle der Regierung Ruandas mit 600 Millionen Euro Gewinn in den Jahren 2000 - 2001, und das obwohl das Metall auf ruandischem Territorium nicht einmal vorkommt. Auch Simbabwe hat sich seinen Anteil gesichert. Simbabwes Diktatur Mugabe ist ja nicht gerade für sein Eintreten für die Menschenrechte bekannt. So ist er momentan in den Schlagzeilen weil er den wenigen weißen Farmern die nach dem rhodesischen Bürgerkrieg im Land geblieben sind, die Schuld für die bankrotten Verhältnisse im Land gibt und deren Farmen im Zuge einer "Landreform"  enteignen will. Aktuell (August 2002) sitzen ca. 300 Weiße Simbabwer im Gefängnis weil Sie Ihre Farm nicht verlassen wollten. Etliche Weiße wurden auch von aufgestachelten Anhängern Mugabes mit Gewalt vertrieben oder gar umgebracht. Auch dies nahm die Weltöffentlichkeit kaum zur Kenntnis.

- Im Juni 2007 meldeten Nachrichtenagenturen, dass In den chinesischen Provinzen Shanxi und Henan durch die Polizei der Volksrepublik Hunderte Sklavenarbeiter aus Ziegeleien und Kohlebergwerken befreit wurden.

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