Das SETI-Projekt (Search for Extraterrestrial Intelligence) bittet die Internetgemeinde um Hilfe bei der Analyse der immensen Datenmengen aus dem Weltraum-Abhörprogramm in Arecibo (in Arecibo steht das größte stationäre Radioteleskop der Welt).

Mittels eines schnell downloadbaren Bildschirmschoners kann regelmäßig auf Wunsch ein kleines Datenpaket per Internet auf den eigenen Rechner geladen und offline analysiert werden, während man selbst gerade nichts arbeitet. Die Ergebnisse sendet man dann per Internet zurück an den SETI-Server, wobei sich die Ladezeiten in kurzen Grenzen halten. Ziel ist die Suche nach auffälligen Signalen im jeweils abgetasteten Frequenzbereich. Dabei müssen mehrere Millionen Radiokanäle abgesucht werden. Da das SETI@home Projekt auf reges Interesse gestoßen ist entsteht eine Rechenleistung, die 100mal größer ist als die der schnellsten Großrechner des SETI-Projekts.

Bereits ab Ende 2003 war es im Gespräch die Struktur von Seti@home zu ändern. Seit dem 22. Juni 2004 ist der neue Client auf Basis von BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing) offiziell online. Man hat sowohl die Server, als auch die Clients erneuert. Das alte Seti, jetzt als 'Seti@home Classic' bezeichnete Projekt, soll nach einer Übergangsphase abgeschaltet werden. Die Datenpakete werden jetzt automatisch für einen selbst vorbestimmbaren Zeitraum auf dem Client gecached. Die Datenpaketgröße ist jetzt variabel und es können nun einfach Algorithmen der Berechnung geändert werden. Boinc ist eine neue Plattform, die außer für die Suche nach Außerirdischen auch für verschiedene andere Rechenprojekte genutzt werden kann.

Nähere Informationen zur neuen Struktur von Seti@home:

                                                                                 www.boinc.de

Hier der Link zur Homepage des SETI-Projekts:

http://setiathome.ssl.berkeley.edu/

Hier die deutsche Spiegelseite des SETI-Projekts: http://www.alien.de/seti/

Und hier noch eine Seite die Kritik am SETI-Projekt äußert: http://www.final-frontier.ch/SETI_Warten_bis_in_alle_Ewigkeit

Noch ein paar Hintergrundinformationen wie das SETI-Projekt entstanden ist:

Bereits 1922 versuchte Guglielmo Marconi, der italienische Nobelpreisträger und Funkpionier, Radiosignale einer außerirdischen Zivilisation auf dem Mars aufzufangen.

Vom Arecibo Radioteleskop in Puerto Rico sandten am 16. November 1974 zum ersten Mal Wissenschaftler eine gezielte Nachricht ins All. Die erhofften Empfänger: außerirdische Intelligenzen. Ob das kodierte dreiminütige Radiosignal jemals beantwortet wird, steht allerdings sprichwörtlich in den Sternen.

Radioastronomen haben hieraus gelernt: Anstatt längere "Grußbotschaften" zu verschicken, belauschen Sie lieber mit Radioteleskopen den Weltraum in der Hoffnung außergewöhnliche Signale zu empfangen, die auf extraterrestrische Zivilisationen hinweisen könnten.

Was Frank Drake, der Vater des SETI-Programms (Search for Extraterrestrial Intelligence - zu Deutsch: Suche nach außerirdischen Intelligenzen) bereits 1960 ins Leben rief, findet im bislang größten SETI-Unternehmen seinen Höhepunkt: dem Phoenix-Projekt.

Wie seine Vorgängerprogramme tastet es den Himmel nach künstlichen Radiosignalen außerirdischen Ursprungs ab. Seinen mythischen Namen trägt es zurecht. Denn als das von der US-Weltraumbehörde NASA 1992 gestartete bislang größte SETI-Vorhaben nach einem Jahr wegen Geldmangels wieder gestrichen wurde, erhob es sich wie ein Phönix aus der Asche zu neuem Leben. Dank Spendengeldern setzte es am 2. Februar 1995 seine Aktivitäten fort.

Bislang wurde zwar noch keine außerirdischen Signale Entdeckt, doch Projektleiterin Jill Tarter gibt sich weiterhin zuversichtlich. Zusammen mit Ihrem 27köpfigen Team wird es die Astronomin auch weiterhin weitersuchen.

Um eine Antwort auf die Frage ob wir allein im Universum sind zu erhalten, wurden im Rahmen des Phoenix-Projektes bereits die kalifornische und australische Hemisphäre abgesucht. Mit Hilfe von Großrechnern werden nun in West-Virginia (Green Bank) jene verdächtigen Funkquellen aus dem Hintergrundrauschen des Alls herausgefiltert, die das 42-Meter-Durchmesser Teleskop in Arecibo einfängt. Da besagte Großrechner durch die Datenflut schnell überlastet waren, kann man nun durch das Seti@home-Projekt mithelfen die Datenmenge zu bewältigen.

Gleichzeitig können so 14 Millionen verschiedene Frequenzkanäle auf ungewöhnliche Signale hin überprüft werden.

Allerdings tasten Die Detektoren nur die erdnahen und sonnenähnlichen Gestirne ab. Und dies vorzugsweise im Mikrowellenbereich, wo künstliche von natürlichen Radiowellen besser zu unterscheiden sind: Da Radiowellen im Gegensatz zum Licht den "Sternenstaub" (also die Materie, die sich im ansonsten leeren Weltraum befindet, z. Bsp. Wasserstoff) leichter durchdringen und Sterne auf allen Frequenzen senden, ist der schalleere Weltraum erfüllt von kosmischem Hintergrundrauschen.

Will das Phönix-Team in diesem Wellensalat die Wellen finden, die außerirdischen Ursprung sind, braucht es viel Glück. Denn wo und insbesondere wann die Botschaft des erhofften außerirdischen Absenders eintrifft, weiß niemand. Träfe das eingangs erwähnte 1974 ausgesandte dreiminütige Signal auf Außerirdische, täten deren SETI-Forscher gut daran, während dieser 180 Sekunden keine Kaffepause einzulegen. Sonst bliebe unsere Nachricht ungehört, da Funksignale ja nicht warten, sondern stetig weiterziehen. Umgekehrt könnte ein außerirdisches Signal unseren Planeten schon vor Millionen Jahren erreicht haben - oder erst in Millionen Jahren erreichen. Hieraus kann man ersehen das die Zeit einen wesentlichen Faktor bei der Suche nach außerirdischer Intelligenz darstellt. Schließlich kann auch über die durchschnittliche Lebensdauer einer Zivilisation nur spekuliert werden. So sieht auch Projektleiterin Jill Tarter in der angenommenen kurzen Lebensspanne fortschrittlicher Zivilisationen das Hauptproblem: "Gemessen am Alter unseres Universums (ca. 15 Milliarden Jahre) sind intelligente Kulturen nur Eintagsfliegen".

Dabei hat das Phoenix-Team in der Vergangenheit mehrfach rätselhafte Funksignale aufgeschnappt: "Allein während unserer Beobachtungen in Australien haben wir 39 verdächtige Signale ausgemacht, die zuerst keiner Quelle zugeordnet werden konnten. Zu unserer Enttäuschung fand sich aber für jedes Signal eine natürliche oder künstliche Quelle".

Ein einziges kosmisches Signal aus dem Sternbild Schütze von wenigen Sekunden Dauer scheint nicht natürlichen Ursprungs gewesen zu sein. Aufgezeichnet im August 1977, wurde es nie wieder empfangen und ist bis heute ungeklärt.

Die Suche geht also weiter.

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